FULL TEXT (translated from German): The aged woman
who stands before the Kremse jury today is accused of having committed a
single, albeit terrible, murder of her stepson twelve years ago.
The woman hanged her annoying, crippled and
feeble-minded stepson with her own hand on her farm.
As for the three men who have been husband of this
woman in succession, the mystery of the deaths they have suffered remains
unresolved until further notice. Serious
suspicion exists that the 70-year-old defendant Johanna Biedermann also killed
her three husbands with poison.
Apart from the information provided by two convicts
From Stein, two relatives of the defendants, there are no other indications.
The terrible accusations that these two men made
against the 70-year-old woman culminated in the assertion that Johanna
Biedermann staged a true
hanging scene when she discarded her stepson, 35-year-old Franz
Miksch on the day of the murder. She carried The act on June 25, 1921.
Johanna Biedermann was arrested on 9 January this
year. She also made a confession and stated the following: Since she had to
care for four other people besides Franz Miksch, who had been a mentally weak
cripple since childhood, she was tired of caring for the extremely disabled
invalid and got the idea to finally put an end to it.
On June 25, 1921, she asked Franz Miksch to go to
Litschau with her. As she made her way through the courtyard, she stopped in
front of a ladder leading up to the barn floor. She took a rope from the stable
door, made a noose at one end, and attached it to the other end on a high rung.
To give the boy courage to try, she first put the
noose around her own neck. At last Franz Miksch came to join in this
"joke." He climbed onto the platform half a meter from the ground and
let his stepmother put his head in the noose, but the further course of the
execution is not entirely clear.
She left the corpse hanging.
Everything was thinking of suicide.
The prosecution finds itself forced to conduct a
prosecution based on circumstantial evidence, because Johanna Biedermann has
revoked her confession soon after her entry into the Krems district court.
OLGR [Court of Appeal] will preside over the hearing.
Dr. Kolazy, the prosecution represents first prosecutor Notz.
["The Murder Secret of a Seventy-Year-old
Peasant Woman," The Evening (Vienna, Austria) September 5, 1933, p. 3]
***
FULL
TEXT: Die Greisin, die heute vor den Kremser Geschworenen steht, ist angeklagt,
eineneinzigen, wenn auch furchtbaren Mord an ihrem Stiefsohn vor zwölfJahren
begangen zuhaben.
Die
Frau hatden ihr lästigen, krüppelhaften und schwachsinnigen Stiefsohn mit
eigener Hand auf ihrem Bauernhof gehenkt.
Bezüglich
der drei Männer, die hintereinander Gatten dieser Frau gewesen sind, ist das
Geheimnis des Todes, den sie erlitten haben, bis auf weiteresunge löst. Wohl
spricht die Anklagedavon, daß schwerwiegende Verdacht gründe dafür vorhanden
sind, daß die 70jährige Angeklagte Johanna Biedermann auch ihre drei Gatten
durch Gift aus dem Leben geschafft habe.
Außer
den Angaben, die zwei Sträflinge aus Stein, zwei Verwandte der Angeklagten,
gemacht haben, liegen aber sonst hiefür keine Anhalts punkte vor.
Die
furchtbaren Beschuldigungen, die diese beiden Männer gegen die heute 70jährige
Frau erhoben, gipfelten in der Behauptung, daß Johanna Biedermann eine wahre
Henkersszene veranstaltete, als sie sich ihres Stiefsohnes, des am Tage der
Ermordung 35 Jahre alten Franz Miksch, entledigte. Die Tat wurde am 25. Juni
1921 von ihr ausgeführt.
Am 9.
Jänner dieses Jahres wurde Johanna Biedermann verhaftet. Sie ließ sich auch zu
einem Geständnis herbei und gab folgendes an: Da sie außer für Franz Miksch,
der schon von Kindheit an ein geistere schwacher Krüppel gewesen ist, noch für
vier weitere Personen zu sorgen hatte, sei sie der Pflege des sehr unreinlichen
Krüppels überdrüßig geworden und auf den Gedanken gekommen, endlich mit ihm
Schluß zu machen.
Am
25. Juni 1921 forderte sie Franz Miksch auf, mit ihr nach Litschau zugehen. Auf
dem Wege durch den Hof machte sie vor einer Leiter halt, die hinauf auf den
Scheunenboden führte. Von der Stalltür nahm sie einen Strick, machte an einem
Ende eine Schlinge und befestigte ihn mit dem anderen Ende an einer
hochgelegenen Sprosse.
Um
dem Burschen Mut für die Probe zu machen, legte sie sich zuerst selbst die
Schlinge um den Hals. Endlich lieh sich Franz Miksch herbei, gleichfalls diesen
“Scherz" mitzumachen. Er stieg aufdie einen halben Meter vom Boden angebrachte
Plattform und lieh sich von der Stiefmutter den Kopf in die Schlinge stecken.
Der weitere Verlauf der Hinrichtung ist nicht ganz geklärt.
Den
Leichnam ließsie hängen.
Alles
dachte an Selbstmord.
Die
Staatsanwaltschaft sieht sich genötigt, einen Indizienprozeß zu führen, denn
Johanna Biedermann hat ihr Geständnis bald nach ihrer Einlieferung in das
Kreisgericht Krems widerrufen.
Den
Vorsitz in der Verhandlung führt OLGR [Oberlandesgericht.].
Dr. Kolazy, die Anklage vertritt erster Staatsanwalt Dr. Notz.
[“Die
Mordgeheimuisse einer siebzigjährigen Bäuerin,” Der Abend (Vienna, Austria) 5.
September 1933, p. 3]
For links to other cases of woman who murdered 2 or more husbands (or paramours), see Black Widow Serial Killers.
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[308-1/14/21]
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