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Thursday, July 30, 2020

Widow Wrabec, Serial Killer – Bohemia, 1875


FULL TEXT (translated from German) – A few days ago, a poisoning incident in Wikow near Neupaka was reported.

As is now reported from Neupaka, the same led to the explanation of the poisoner, at whose nefarious hand several victims had died.

The deceased's widow, according to her husband’s arrangement, had the obligation to give the deceased's father the food or forty cruisers per day until his death.

About three years ago, at Neupaka the writer J. Wrabec who had been a waiter, died a sudden death.

The death received no special attention, and the body was buried in the Neupaka cemetery.

It was remarked that this obligation was not removed from the Widow Wrabec.
A few days ago, the elder Herr Wrabec got sick from the coffee he had been given by his daughter-in-law for breakfast.

When she sent him lunch, consisting of sausage and cabbage, he no longer took the food, but gave it to the son of a daughter who lived in Wikow.

These, like Frau Wikow’s husband, ate something of it and fell ill, as did her son, and suggested that the symptoms of the disease were poisoning.

The boy, who had enjoyed most of the food, died and was found during his autopsy that death occurred as a result of poisoning.

This immediately resulted in the arrest of Wrabec, who had recently married the innkeeper Fiszar in Neupaka, who, however, denied it and tried to blame her sister.

However, the latter did know anything about the crime, nor did the interrogator with the spouse arrested make any evidence of the guilt against the same.

At last the jail matron at the district court in Neupaka, Mrs. Komarek, succeeded in coaxing from arrested woman away from the confession that she really was the poisoner, but when asked the same thing by the jailers in court had the effect that the suspicion was directed against her own sister.
Frau Wrabec repeated her admission to the examining judge about the recently reported remarked to the jailer, but when he told her that she hadn't poisoned her first spouse either, she stated that she had not done so, but that the possibility of poisoning itself was not excluded in which he found poison in his coat pocket after his death and buried the same in the garden to avoid possible accidents.

The poison was really found elsewhere, and last week the Wrabec's body was raised.

[“A Poisoner” (“Eine Giftmischerin”), Neuses Fremden-Blatt (Vienna, Austria), Jun. 2, 1875, p. 2]

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FULL TEXT: Vor einigenTagen wurde ein in Wikow bei Neupaka [Nová Paka , Bohemia] vorgekommener Vergiftungsfall gemeldet.

Wie nun aus Neupaka mitgetheilt wird, führte der selbe zur Eruirung der Giftmischerin, deren ruchloser Hand mehrere Opfer verfallen sind. Vor etwa drei Jahren starbin Neupaka der daselbst als Kellner in Verwendung gestandene J.  Wrabec eine sähen Todes, was jedoch keine besondere Beachtung fand, und wurde dessen Leiche auf dem Neupakaer Friedhof beerdigt.

Die Witwe des Verstorbenenhatte nun nach dem Ehegatten die Verpfichtung, dem Vater des Verstorbenen die Kost oder vierzig Kreuzer hiefür per Tag bis zu dessen Absterben zu verabreichen.

Wiederholt wurde bemerkt, daßdiese Verpflichtung der Wrabec nicht genehm sei.
Vor einigen Tagen erkrankte nun der Aus gedinger  Wrabec nach dem ihm von seiner Schwiegertochter zum  Frühstück  verabreichten Kaffee.

Als ihm nun dieselbe das Mittagsessen, bestehend in Wurst und Kraut, sendete, nahm er die Speisen nicht mehr zu sich, sonderngab die selben dem Sohnes einer in Wikow wohnhaften Tochter.

Diese so wie ihr Gatte aßenetwas davon und erkrankten, ebenso derenSohn, und ließen die Krankheitssymptome auf eine Vergiftung schließen.

Der Knabe, welcher den größtenTheil von den Speisen genossen hatte, starb, und wurde bei dessen Obduktion konstatirt, daß der Tod in Folge von Vergiftung eintrat.

Dies hattesofortdie Verhaftungder Wrabec, die sich seiner zeit neuerdings mit dem Gastwirthe Fiszar in Neupaka verheiratet hatte, zur Folge, welche jedoch leugnete und die Schuld auf ihre Schwester zu schieben sich bemühte.

Diese wollte jedoch von dem Verbrechen nichts wissen, undauch dar mit dem Gattender Verhafteten vor genommene Verhörführte zu kein em Beweise der Schuldgegen die selbe.

Endlich gelang es der Kerkermeisterin beim Bezirksgericht in Neupaka, Frau Komarek, der Verhafteten das Geständniß abzulocken, daß sie wirklich die Giftmischerin sei, doch bat die selbe, esmöge die Kerkermeister in bei Gericht dahin wirken, daß sich der Verdacht gegen ihre eigene Schwester lenke. 

Ueber die sofort erstattete Anzeige der Kerkermeisterin wiederholte Wrabec ihr Geständniß vor dem Untersuchungsrichter, als dieser ihr aber vorhielt, obsie auch nicht ihren ersten Gatten vergiftethabe, gab sie an, daß sie dies nicht gethan, daß jedochdie Möglichkeit nicht aus geschlossen sei, daß ersebst Gift geommen, in dem sienach seinem Tode in dessen Rocktasche Giftgefunden und das selbe zur Vermeidung etwaigen Unglücks im Garten vergraben habe.

Das Gift wurde auch wirklich ander bezeichneten Stelle gefunden und vorige Woche die Erhumirung der Leiche des Wrabec veranlaßt.

[“Eine Giftmischerin.” Neuses Fremden-Blatt (Vienna, Austria), Jun. 2, 1875, p. 2]

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[53-1/11/21]
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