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Tuesday, December 24, 2019

Maria Kramer, Suspected Serial Killer – Austria, 1905


Jan. 17, 1868 – Maria Kramer born.
Aug. 17, 1900 – Johann Kramer, husband, dies.
April 23, 1901 – Ursula Fahringer (73), dies. Waidach, near Kössen.
Mar. 18, 1902 – Katharina Kramer, mother, dies.
Mar. 8, 1905 – Maria Kramer convicted, sentenced to 6 years in prison.
Accomplices – Maria Hartl born Jul. 30, 1853), Josef Dengg (born 1858).

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FULL TEXT (translated from German): Innsbruck, March 10. –A poison murder trial took place the day before yesterday [Mar. 8, 1905] in front a bank of jurors. Maria Kramer from Kössen, most recently in Rauris, Maria Hartl, shopkeeper in Maria Plain and Josef Dengg from Kirchdorf, most recently landlord in Rauris, were charged with murder, participation in the same plus embezzlement. The facts are briefly as follows: Until the end of 1900, 73-year-old Ursula Fahringer lived in the so-called poor house at Kössen. At the urgent encouragement of Maria Hartl, old Fahringer moved in with Maria Kramer in Waidach near Kössen, where she only lived until April 23, 1901, when she allegedly died of a stroke. Her estate amounted to 4,845 Kroner, including a deposit book from the Kössen Loan Association with an original balance of 1,228 K, but now only 300 K. Kramer allegedly raised the 928 K on behalf of Fahringer on April 7. At the treatise on the estate, Kramer then explained that Fahringer had given her this money, which, however, seemed very unlikely because of her miserliness. Incidentally, one of the heirs knew that the deceased had two savings bank books from Sparkasse Innsbruck, but these could not be found now. In 1903 the heirs were informed that the savings bank books they were looking for had already been collected by a certain Josef Dengg in April 1901.

An investigation was initiated which revealed the result that Dengg – on behalf of the Kramer – had already collected the money, 3000 K, in three installments, before Fahringer died. Kramer justified herself with the statement that Fahringer had given her 1400 K; adding that what the deceased did with the rest of the money she didn't know. The search of Maria Kramer’s home revealed a small box with the Latin inscription “Atropin sulfuri,” a sulfuric acid salt of atropine, the highly toxic component of Belladonna. As a result, the rumor that had long been widespread in Kössen that Fahringer had not died of natural causes gained new intensity of suspicion. After a few excuses, Kramer then explained that she had received this powder from Maria Hartl, with the order to give Fahringer some of it in other that the old woman would lose senses and then leave the savings bank booklet to them. They could then share the money together. She then gave the poison twice to Fahringer, once mixed into in wine, the other time in coffee. The second time this happened on April 21; on the 23rd the Fahringer was suddenly changed. Maria Hartl denies having sent the poison along with instructions from the Kramer.

The exhumation and forensic examination of the body corpse showed with certainty that Fahringer had not died of stroke, revealing the presence of a large amount of atropine in the organs.

The fact that the deceased had expressed the intention of returning to her former apartment in Kössen, whereby the absence of the Innsbruck savings bank books, that had already been taken, and the withdrawal of deposits from the Kössener loan fund would have come from daylight the Kramer and her accomplices moved to act quickly and to poison the Fahringer woman.

Maria Kramer, who enjoys a very bad reputation, is subsequently accused of having poisoned her husband Johann Kramer, who died in August 1900, as well as having poisoned mother Katharina, who died in March 1902. In fact, atropine was found in all parts of the body of the deceased mother. But the fact that during her illness she was rubbed with henbane oil, which is chemically and physiologically similar to atropine, saves the accused from a new charge of poisoning. Poison could not be detected in Johann Kramer's corpse.

After a lengthy summary presentation, the jury was given the questions that now withdrew to the consultation room. The jury's verdict is: The poisoned murder accused of Kramer is affirmed with 5 votes, with 5 votes against; homicide and embezzlement unanimously affirmed. Hartl is also acquitted of accomplice to murder; the questions relating to homicide assistance and participation and incitement to embezzlement are answered unanimously. Dengg was unanimously found guilty of inciting embezzlement.

The sentence was as follows: Kramer was sentenced to 6 years in prison, augmented with a fast day every quarter and close confinement on April 23; Hartl to 7 years in prison, augmented with a fast day every quarter and close confinement arrest April 23; Dengg to 4 years in prison, a fast day every quarter.

[“A Poison-murder Trial,” (“Ein Giftmordproceß”), Salzburger Chronik (Salzburg, Austria), 11. März 1905, p. 5]

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FULL TEXT: Innsbruck, 10. März.(Ein Giftmord Prozeß) spielte sich vorgestern vor den Schranken des Schwurgerichtes ab. Angeklagt waren Maria Kramer aus Kössen, zuletzt in Rauris, Maria Hartl, Krämerin in Maria Plain und Josef Dengg aus Kirchdorf, zuletzt Platzwirt in Rauris, wegen Meuchelmord, Teilnahme an demselben und Veruntreuung. Der Tatbestand ist kurz folgender: Im sogenannten Schlechterhäuschen zu Kössen lebte bis Ende des Jahres 1900 die 73 Jahre alte Ursula Fahringer. Auf eindringliches Zureden der Maria Hartl übersiedelte nun die alte Fahringer zu Maria Kramer nach Waidach bei Kössen, wo sie aber nur mehr bis zum 23. April 1901 lebte und dann angeblich an Gehirnschlag verschied. Als reinen Nachloß hinterließ sie 4845 K, darunter ein Einlagsbüchel des Darlehenskoffenvereines von Kössen mit ursprünglich 1228 K, lautend aber nur mehr auf 300 K, die 928 K hatte die Kramer angeblich im Aufträge der Fahringer am 7. April erhoben. Bei der Verlassenschaftsabhandlung erklärte dann die Kramer, daß ihr die Fahringer dieses Geld geschenkt habe, was aber beider an Geiz grenzenden Sparsamkeit derselben sehr unwahrscheinlich schien. Ein Erbe hatte übrigens Kenntnis, daß die Verstorbene zwei Sparkassebücher der Sparkasse Innsbruck besessen habe, die aber jetzt nicht aufzufinden waren. Im Jahre 1903 erhielten nun die Erben Kunde, daß die gesuchten Sparkassebücher von einem gewissen Josef Dengg schon im April des Jahres 1901 behoben worden seien.

Eingeleitete Unter suchung enhatten dann das Ergebnis, daß Dengg schon vor dem Tode der Fahringerim Auftrage der Kramer das Geld in drei Raten, zusammen 3000 K behoben habe. Kramer rechtfertigte sich mit der Angabe, die Fahringer habe ihr 1400 K geschenkt; was die Verstorbene mit dem restlichen Gelde getan, das wise sie nicht. Gelegentlich der Haus durch suchung bei der Maria Kramer fand man auch ein Schächtelchen mit der lateinischen Aufschrift Atropin sulfuri, ein schwefelsaures Salz von Atropin, dem höchst giftigen Bestandteil der Tollkirsche. Dadurch fand das in Kössen schon längst verbreitete Gerücht, Fahringer sei nicht eines natürlichen Todes gestorben, neue Verdächtigungsgrüade. Nach einigen Ausreden er klärte nun die Kramer, dieses Pulver von der Maria Hartl erhalten zu haben, mit dem Aufträge, der Fahringer etwas davon zu geben; dann werde die selbe ganz von Sinnen kommen und ihnen dann das Sparkassebüchel überlassen. Das Geld können sie dann gemeinsam teilen. Sie habe dann von dem Gifte zwei mal der Fahringer gegeben, das eine mal in Wein, das andere mal in Kaffee gemischt. Das zweite mal sei dies am 21. April geschehen; am 23. sei die Fahringer plötzlich verschieden. Die Maria Hartl leugnet nun, das Gift nebst Anweisung der Kramer geschickt zu haben.

Die Exhumierung und gerichtsärztliche Untersuchungder Leicheergabnun mit Bestimmtheit, daß Fahringer nicht an Gehirttschlag gestorben sei, sowie auch das Vorhanvensein einer größeren Menge Atropin in den Leichenteilen.

Dadurch, daß die Verstorben ein den letzten Tagen wie der holt die Absicht geäußert hatte, in die frühere Wohnung nach Kössen zurückzukehren, wobei dann der Abgang der bereits behobenen Innsbrucker Sparkassebücher und die Entnahme der Einlage aus der Kössener Darlehenskasse aus Tageslicht gekommen wäre, wurde offenbar die Kramer bewogen, schnell zu handeln und die alle Person zu vergiften.

Maria Kramer, die einen sehr schlimmen Leumund genießt, wird nachträglich noch beschuldigt, ihren am17. August 1900 verstorbenen Ehemann Johann Kramer, sowie ihre am18. März 1902 verstorbene Mutter Katharina ebenfalls vergiftet zu haben. Tatsächlich wurde in sämtlichen Leichenteilen der verstorbenen Mutter Atropin nachgewiesen. Der Umstand aber, daß dieselbe in ihrer Krankheit mit Bilsenkrautöl eingerieben wurde, das in seiner chemischen und physiologischen Wirkung dem Atropin ähnlich ist, rettet die Beschuldigte von einer neuen Anklage wegen Giftmord. In der Leiche des Johann Kramer konnte Gift nicht nachgewiesen werden.

Nach einer längeren Replik und Duplik und dem Resümee wurden den Geschworenen die Fragen übergeben, die sich nun in das Beratungszimmer zurück zogen. Der Wahlspruch der Geschworenen lautet: Der der Kramer zur Last gelegte Giftmord wird mit 5 Stimmen bejaht, mit 5 Stimmen verneint; der Totschlag und die Veruntreuung einhellig bejaht. Hartl wird also von der Beihilfe zum Morde ebenfalls freigesprochen; die Fragen, lautend auf Beihilfe zum Totschlag und Teilnahme und Anstiftung zur Veruntreuung, werden einstimmig bejaht. Dengg wurde einstimmig schuldig befunden der Anstiftung zur Veruntreuung.

Das Straf aus maß war folgendes: Kramer wurde verurteilt zu 6 Jahren schweren Kerker, verschärft mit einem Fasttage jedes Vierteljahr und Dunkel arrest am 23. April; Hartl zu 7 Jahren schweren Kerker, verschärft mit einem Fasttage alle Vierteljahr und Dunkelarrest jeden 23. April; Dengg zu 4 Jahren schweren Kerker, einem Fasttag alle Vierteljahr.

[“Ein Giftmordproceß,” Salzburger Chronik (Salzburg, Austria), 11. März 1905, p. 5]

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A 3 page article on the case: Innsbrucker Nachrichten, 8. März 1905, pp. 5-7.
 
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[89-1/12/21] 
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